Unsere Historie
So fing alles an
Alles begann mit dem Haflinger „Nandu“, der das Reitpferd eines jungen Mädchens war, ihren pferdebegeisterten kleinen Schwestern und einer neugierigen Kinderschar aus Freundeskreis und Bekanntschaft, die alle unbedingt reiten wollten, dazu aber doch noch viel zu klein waren.
Schnell entdeckte man einerseits diesen praktischen Longiergurt mit den zwei Griffen zum Festhalten (wie heißt der doch gleich? Wolltischiergurt?) und andererseits die Gutmütigkeit des Haflingers. Bald traf sich diese Kinderschar regelmäßig auf einer großen Wiese und übte begeistert ihre „tollen Kunststücke“ auf dem im Kreis gehenden Nandu. Von der großen Kunst des Voltigierens (nicht: Wolltischierens) wussten sie zunächst noch nicht wirklich viel. Doch das sollte sich ändern: Claudia, die Besitzerin von Nandu, informierte sich fleißig über diese Sportart. Sie nahm Kontakt zu Rosemarie Haenchen, der Bayerischen Voltigierbeauftragten, auf und ließ sich Tipps und Hilfen für ihren Voltigierunterricht geben.
Ein gutes Jahr später, im Herbst 1985, war es soweit: Die Gruppe wollte zum ersten Mal ihr Können mit anderen Mannschaften messen. Um auf einem Wettkampf teilzunehmen, mussten sie jedoch einem Verein angehören! Also schlossen sich die Eltern der Kinder und ein paar Freunde zusammen und gründeten kurzerhand einen Verein. Die Voltigiergruppe fuhr mit ihrer Longenführerin Claudia Hatzold und mit ihrer Co-Trainerin Saskia Maywald auf ihr erstes Voltigierturnier in Simbach am Inn und kam strahlend und gestärkt für neue Voltigieraufgaben zurück.
Die Geburtsstunde ...
des Reit- und Voltigiervereins München-Daglfing e.V. war also am 22. September 1985. Er war damals der erste Voltigierverein in München und hat seitdem seinen Sitz im Reitstall der Familie Hatzold in unmittelbarer Nachbarschaft zur Trabrennbahn Daglfing.
Die Zielsetzung
Der Verein hat sich zum obersten Ziel gesetzt, den Kindern und Jugendlichen aus der Stadt München und Umgebung das Lebewesen Pferd näher zu bringen, sie gymnastisch und reiterlich mit und auf dem Pferd in jeder Weise zu fördern und bei Bedarf in Form von therapeutischem Reiten zu unterstützen.
Die ersten Gehversuche, die ersten eigenen Pferde...
Der Verein gewann kurz nach seiner Gründung rasch an Mitgliedern, so dass er eine neue Voltigiergruppe nach der anderen gründen konnte. Bald standen auch nicht mehr genügend Privatpferde zur Verfügung und die ersten vereinseigenen Voltigierpferde kamen in den Stall. Über die Jahre hinweg wuchs auch ihre Zahl auf inzwischen neun Vereinspferde heran.
Kein Schulbetrieb, dafür das Angebot von Reitbeteiligungen?
Nicht nur Privatreiter*innen, auch die mit der Anzahl der Vereinspferde steigende Zahl an jugendlichen Reiter*innen, die auf einem dieser Pferde eine Reitbeteiligung übernahmen, gehören bald zur Reitergemeinschaft des Vereins. Zwar bot der Verein nie Schulbetrieb an. Doch die Nachfrage an qualifiziertem Reitunterricht sowohl in der Dressur als auch im Springen war von Anfang an vorhanden, weil einerseits die Jugendlichen – später auch einige Eltern und andere Erwachsene – Interesse an ihrer reiterlichen Weiterbildung zeigten und Turnierambitionen entwickelten, und weil andererseits der Verein von Anfang an Wert auf den reiterlichen Ausgleich und die Förderung seiner Voltigierpferde legte.
Anmietung der Kleinen Reithalle ...
Da die Anzahl der aktiven Mitglieder in den ersten Jahren kontinuierlich wuchs, musste der Verein sich nach geeigneten Trainingseinrichtungen umsehen. Zunächst hatte er keine eigene Halle und auch keinen eigenen Reitplatz zur Verfügung. Im Jahr 1987 erwies sich das Angebot als hilfreich, die Kleine Reithalle auf der benachbarten Olympia-Reitanlage in München-Riem stundenweise nutzen zu dürfen.
Vereinsangebote ...
So konnte der Verein nach und nach ein reichhaltiges Angebotsspektrum aufbauen: Neben den Voltigiereinheiten für die immer weiter steigende Zahl an Breitensport- und Leistungsgruppen, den Unterrichtsstunden für die vielen Reiter, den Schnupperkursen für die ganz Kleinen und Pferdeinteressierten, den Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf Abzeichen-Prüfungen, den Übungsstunden für die Vierkämpfer und den Angeboten für Kindergärten, pädagogische Einrichtungen und Schulklassen zählt inzwischen auch die Spielgruppe „Die Ponykinder“ zu den regelmäßigen Vereinsaktivitäten. Aber auch Behinderte wurden von Anfang an in die Gemeinschaft des Vereins integriert. Therapeutische und integrative Maßnahmen sind damals wie heute fester Bestandteil der vielfältigen breiten- und leistungsportlich orientierten Vereinsangebote.
Die Trainerschaft ...
Diese Masse an Übungseinheiten lässt ein großes Kollegium seitens der Übungsleiter erahnen. Außer den pädagogisch-therapeutisch Tätigen zählen heute 7 Reitlehrer*innen und 20 Voltigiertrainer*innen zur Gemeinschaft der Ausbildenden. Fast alle der heutigen Trainer*innen sind schon lange dem Verein verbunden, sind mit ihm groß geworden und sind oder waren als Gruppenmitglieder im Voltigiersport und/oder als Reiter aktiv. Dabei war und ist es das Anliegen des Vereins, diesen aus der Schülerschaft herauswachsenden Trainernachwuchs gezielt in seiner Aus- und Weiterbildung zu unterstützen, um einen qualifizierten und zeitgemäßen Unterricht gewährleisten zu können.
Große Erfolge im Reit- und Voltigiersport
So entwickelte sich der Verein bald zu einer bekannten Größe im oberbayerischen und bayerischen Voltigier- und Reitsport. Er machte sich einen Namen durch die Erfolge seiner Voltigierer und Reiter auf regionalen und überregionalen Meisterschaften bis hin zu Deutschen Meisterschaften. Die größten Erfolge sind im Vierkampf, bei den Landesponyturnieren, bei den Pony-Vielseitigkeitsturnieren bis zur Deutschen Meisterschaft, bei Voltigierwettkämpfen in Bremen und Saumur (in Frankreich) und auf den Deutschen Meisterschaften und Jugendmeisterschaften zu verbuchen. Die ehemalige A-Gruppe des Vereins durfte sich 1997 als erstes bayerisches Mitglied im Bundeskader der Voltigierer rühmen und ist seit 2015 im Bayern- bzw. Regionalkader vertreten.
Vereinssituation ... (2023)
Insgesamt kann er auf rund 280 Mitglieder stolz sein – darunter 200 reitende und/oder voltigierende Mitglieder und 9 Pferde. Der Verein hat plant seit einiger Zeit den Bau einer eigenen Reithalle, die die Erweiterung der Vereinsangebote ermöglichen würde.